Bremer Freimarkt
„Ischa Freimaak!“ heißt es jedes Jahr für etwa zwei Wochen im Herbst. Mit jährlich rund vier Millionen Besuchern gilt der Bremer Freimarkt als das größte Volksfest Norddeutschlands.
Bremens fünfte Jahreszeit
Was anderorts Karneval, Fastnacht und Fasching sind, ist für die Bremer ihr Volksfest. Auch wenn es heute Menschen gibt, die in Dirndl oder Lederhose auf den Freimarkt gehen und ein norddeutsches Oktoberfest feiern, hat der Markt eine eigene und vor allem viel ältere Tradition als das bekannte Münchener Volksfest. War er im Mittelalter noch ein reiner Warenmarkt, bietet er heute in einer eher tristen Jahreszeit Gestaltungsmöglichkeiten für die Freizeit. Und für Bremer sogar unabhängig vom Wetter: Auch bei Regen streifen Besucher von Stand zu Stand.
Immer am zweiten Samstag des Freimarktes findet der Freimarktsumzug statt. Dabei handelt es sich um einen Umzug durch die Innenstadt mit Spielmannszügen, Festwagen und anderen Gruppen. Natürlich dürfen auch in Bremens fünfter Jahreszeit die „Kamelle“ nicht fehlen, die in Form von Bonbons und Schokoladentafeln in die begeisterte Menge geworfen werden.
Achterbahn und Fischbrötchen
Der Markt findet auf der Bürgerweide statt, einem großen Platz auf der Nordseite des Hauptbahnhofs, vor den Messehallen. Eine zweiter, kleiner Markt befindet sich zur Freimarktzeit außerdem auf dem historischen Marktplatz vor dem Bremer Rathaus.
Liebhaber von Jahrmarktsdelikatessen kommen in Bremen genauso auf ihre Kosten wie Adrenalinjunkies. Neben zahlreichen Karussells findet im Oktober auch immer eine transportable Achterbahn den Weg nach Bremen. In der Vergangenheit wechselten sich in der Regel die Wilde Maus XXL und diverse andere Bahnen ab.
Traditionell tragen die Schausteller ihr Volksfest am Ende der jährlichen Freimarktzeit symbolisch zu Grabe. Auch wenn im Mittelpunkt dieser Zeremonie ein bunt geschmückter Sarg steht, geht es dabei bei weitem nicht so traurig zu wie auf einer echten Trauerfeier. Denn alle wissen: der nächste Oktober kommt schon bald.
